Craniosacrale Therapie – so hilft dir die Osteopathie
Wie oft ist mir das schon passiert? Ich laufe ohne Schuhe durch die Wohnung und stoße mir den kleinen Zeh an einer Schrankecke. Mein kleiner Zeh wird rot und tut weh. Hier ist der Ort der Ursache gleich der Ort der Beschwerde. Oder ich sitze zu lange krumm am Schreibtisch und danach meckert der Rücken.
Wahrscheinlich hast du schon ähnliche Erfahrungen mit Beschwerden im Rücken oder Schmerzen im Bewegungsapparat gemacht. Im besten Fall gehen sie von allein weg oder eine Salbe oder Massage reicht aus, damit du wieder entspannt bist. Leider gibt es aber auch hartnäckige Beschwerden, die trotz dieser Behandlung bleiben.
Ich möchte in diesem Blogartikel die Osteopathie mit einfachen Worten erklären. Der menschliche Körper ist ein komplexes System. Wenn eine lokale Anwendung, wie eine Salbe oder eine Massage nicht hilft, lohnt es sich, das Problem mit einem umfassenderen Verständnis anzugehen.
Wir kennen unterschiedliche Ursachen von Beschwerden, z.B. einseitige Haltung im Büro, körperliche Belastung beim Sport oder einem Umzug, Unfälle und Verletzungen.
Nicht immer zeigt sich ein Problem an der Stelle, an der die Belastung oder Verletzung verortet ist. Osteopathen beziehen deshalb den gesamten Körper in die Behandlung ein. Mit den Händen untersuchen und behandeln sie den Menschen ganzheitlich.
Wie ich zur Osteopathie kam
Schon als Praktikantin in der Klinik war ich fasziniert, wenn Kollegen (Physiotherapeuten*innen) osteopathische Techniken anwandten. Als ich selbst Beschwerden hatte, ging ich in meiner Heimatstadt Mönchengladbach zum Osteopathen. Überrascht stellte ich fest, dass an meinem Bein behandelt wurde und ich eine Reaktion im Nacken spürte.
Als ich als Masseurin arbeitete, wurde ich erneut auf Osteopathie aufmerksam, weil immer wieder Kunden*innen davon erzählten. Termine für eine ganze Stunde wurden gerne gebucht. Die Lomi Lomi Nui Massage dauert in der Regel 90 – 120 Minuten. So ergaben sich zwischen Phasen der Ruhe gute Gespräche. Einige Kunden*innen erzählten, dass sie schon lange schlimme Schulter-, Knie – oder Rückenschmerzen hatten. Verschiedene Ärzten, klassische Massagen und andere Therapien hatten ihnen leider nicht helfen können. Immer noch auf der Suche nach Besserung gingen sie zum Osteopathen. Anschließend waren die Beschwerden deutlich gelindert.
Neugierig recherchierte ich im Internet. Das Teilgebiet der Craniosacralen Therapie sprach mich dabei besonders an, so dass für mich schnell klar war, dass diese Fortbildung die richtige für mich war. Als ich in den folgenden Jahren die Craniosacrale Therapie erlernte, war ich fasziniert von dieser Methode.
Übrigens gibt es unterschiedlichen Schreibweisen der osteopathischen Behandlungsmethode. Ob „Kraniosakral“, „Craniosakral“, „Cranio-Sacral“ oder „Craniosacral“. Gemeint ist mit diesen Bezeichnungen der organische Zusammenhang zwischen „Cranium“ (Schädel) und „Sacrum“ (Kreuzbein). Denn diese sind über die Wirbelsäule miteinander verbunden. Dafür muss man wissen, dass der Schädel als auch die Wirbelsäule von innen mit dünnen Häuten (Membranen) versehen sind. Eine Flüssigkeit, der sogenannte Liquor, umfließt das Gehirn sowie das Rückenmark und pulsiert.
Bei der Therapie werden durch sanfte Grifftechniken Blockaden dieser Pulsationsbewegung ausfindig gemacht und aufgelöst. Gelenke, Becken und Kreuzbein werden, wenn nötig, korrigiert. Es gibt viele Craniosacrale Techniken für den Kopf inklusive Kiefergelenk. Dies kann eine positive Auswirkung auf das gesamte System haben. Wir arbeiten immer mit dem Körper und vertrauen darauf, dass die Behandlung einen positiven Einfluss auf die Vitalität und Aktivierung der Selbstheilungskräfte hat.
Als Masseurin war ich es gewohnt Muskelverspannungen zu ertasten. Nun sollte ich den sogenannten Craniosacralen Rhythmus fühlen. Dies ist ein Puls, der vom Liquor ausgeht, der Rückenmarksflüssigkeit, die mit Hirn- und Rückenmarkshaut sowie das Nervensystem verbunden ist. Dieser Puls ist wie der Herzschlag und die Atmung ein eigenständiger Körperrhythmus.
Zunächst war es eine Herausforderung den Craniosacralen Rhythmus zu fühlen. Mit der Zeit gewann ich Erfahrung und Sicherheit darin. Dieses tiefe Hineinspüren in das Gewebe und in mein Gegenüber war zunehmend spannend, und zeigte sich als hilfreich für Patienten.
Feinheiten spüren
In der Schulzeit und wenn ich mit vielen Menschen zusammen war, reagierte ich oft sehr feinfühlig und wusste nicht immer mit meiner Sensibilität umzugehen. Diese schien in der Gesellschaft wenig erwünscht zu sein. Bei der Craniosacralen Therapie war die Feinfühligkeit ein Gewinn. Den Körper zu berühren und die feinen Unterschiede zu spüren, ist bemerkenswert. Das, was ich ertaste, ist eine wichtige Information, die ich in die Behandlung mit einfließen lassen kann.
In der Osteopathie und der Craniosacralen Therapie ist das Fühlen ein wichtiger Bestandteil. Ich erfahre dadurch, welche Strukturen des Körpers betroffen sind. Als Therapeutin kann ich Impulse setzen, und helfen Blockaden zu lösen, um angestaute oder blockierte Energie wieder in Fluss zu bringen.
Ebenso bist du als Patient*in eingeladen genauer hinzuspüren, was dein Körper dir erzählt. Wo könnte die Ursache liegen? Welche Verbindungen fühlst du? Welche Reaktionen? Was kannst du selbst proaktiv in die Hand nehmen, um deine Lebensweise wieder positiver, entspannter und gesünder zu gestalten?
Wenn wir Therapeuten in der Craniosacralen Behandlung mit unseren Händen lauschen, was der Körper uns mitteilt, werden Verbindungen deutlich. Die Osteopathie kann diese weitreichenden Zusammenhänge anatomisch erklären.
Und hier wird es besonders interessant, wenn du zum Beispiel schon lange Schmerzen im Rücken hast, aber eine lokale Behandlung nicht geholfen hat. Denn es gibt nicht nur die einfachen (wenn auch richtigen) Erklärungen, dass eine krumme Haltung zu Rückenschmerzen führt. Der Körper reagiert sehr komplex. Es ist so wie bei einem Mobile. Wenn wir an einer Ecke ziehen, verändert sich auch das andere Ende.
So ist das Becken das Fundament, auf dem die Wirbelsäule aufbaut. Spannung im Becken kann sich über die ganze Wirbelsäule bis zum Nacken auswirken. Nackenverspannungen können wiederum zu Kopfschmerzen führen. Solche Zusammenhänge hatte ich bereits als Masseurin gelernt. Das Verständnis in der Osteopathie ist noch komplexer.
Zusammenhänge sehen und verstehen
Wenn du zum Beispiel Stress hast, kann dies zu Verdauungsbeschwerden, wie Luft im Bauch führen. Der Darm steht dann unter Spannung. Faszien verbinden den Darm mit der Muskulatur. Die Spannung setzt sich über dieses Bahnen fort. Auf diese Weise kann ein Muskel, der übers Knie führt, unter Zug stehen. Möglicherweise folgt ein schmerzendes Knie.
Hier gibt es also viele Möglichkeiten zu behandeln. Mit osteopathischen Techniken kann z.B. der Darm sowie der Faszienzug gelockert werden. Gleichzeitig kannst du die Heilung unterstützen. Ich lege dir anschließende Übungen ans Herz. Schau dafür gerne in meine Yogavideos.
Neben Bewegung und Dehnung, ist der Lebensstil wichtig. Vielleicht bist du mit diesem Wissen motivierter Stress zu reduzieren und mehr zu entspannen. Wenn du dies bereits umsetzt und dennoch Beschwerden hast, ist vielleicht der Zusammenhang zwischen diesen und gesunder und vor allem für dich bekömmlicher Nahrung der Schlüssel, um Schmerzen zu lindern. Genieße in Ruhe gesunde Nahrung, und lass dir Zeit gut zu kauen!
Genauso wie der Darm sind auch andere Organe, wie der Magen oder die Lunge über die Faszien mit dem Bewegungsapparat verbunden. Du kannst wunderbar deine Gesundheit unterstützen, wenn du regelmäßig und tief in Brust und Bauch atmest.
Es ist kein Zufall, dass ich eine Technik in der Craniosacralen Therapie sehr häufig anwende: die Behandlung des großen Atemmuskels im Bauch, des Zwerchfells.
Wie wirkt die Osteopathie?
Ursprünglich entwickelt wurde diese Technik vom US-Amerikaner Dr. Andrew Taylor Still (1828–1917).
Die Grundlage der osteopathischen Behandlung ist das Verständnis um die Wechselbeziehungen in unserem Organismus. Es geht darum, die Ursache eines Symptoms zu finden und zu beheben. Die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren, ist ein Ziel. Jeder Mensch, egal wie alt oder beweglich kann von der Osteopathie profitieren. Osteopathen sind in der Lage mit ihren Händen Spannungen und Blockaden oder Fehlstellungen im Gewebe und in den Faszien zu erspüren. Durch präzise und einfache Techniken werden diese sanft korrigiert und dadurch ein Gleichgewicht im Körper wiederhergestellt.
Nach einer osteopathischen Behandlung kann sich zeigen:
- Schmerzlinderung
- Entspannung
- bessere Haltung
- Leuchten in den Augen
- mehr Beweglichkeit
- innere Ruhe.
Die meisten Patienten, die in meine Heilpraktiker Praxis in Mönchengladbach kommen, haben Rückenbeschwerden, Kopfschmerzen oder Erschöpfungszustände. Aber auch darüber hinaus kann die Osteopathie als Behandlungsmethode wirksam sein. Kontaktiere mich gerne, wenn du herausfinden möchtest, ob ich dir bei deinen Beschwerden helfen kann.
Was kann man mit Osteopathie behandeln?
- Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen
- Migräne, chronische und akute Schmerzzustände
- Stress und dessen Folgeerscheinungen
- Erschöpfungszustände und Konzentrations-Störungen
- Atemwegserkrankungen, Beklemmungsgefühle
- Zähneknirschen
- Hör- und Sehstörungen / Tinnitus
Teilgebiete der Osteopathie:
Dass der Bewegungsapparat behandelt wird, wenn wir Rückenschmerzen haben, ist für viele von uns naheliegend und einleuchtend. Diese Strukturen des Körpers gehören zur Parietalen Osteopathie: die Knochen, Gelenke, Muskeln, Bänder und Faszien.
Wer beim Heilpraktiker oder Osteopathen war, und nach Lunge, Magen oder Gebärmutter gefragt wurde, hat sich hingegen vielleicht verwundert gefragt, wieso das für die Behandlung der Rückenschmerzen wichtig sein soll. In der Viszeralen Osteopathie stehen die Organe im Fokus: Ihre Beweglichkeit, die natürliche Eigenbewegung und ihre Bänder und Faszien, mit denen sie verbunden sind.
Ein weiterer sehr großer Teilbereich der Osteopathie ist die des Craniosacralen Systems. Die Craniosacrale Osteopathie ist einer meiner Schwerpunkte in meiner Heilpraxis in Mönchengladbach. Deswegen gehe ich hierauf etwas genauer ein:
Wie wird bei der Craniosacralen Therapie behandelt?
Während der Behandlung, die ca. eine Stunde dauert, liegst du entspannt auf der Liege. Da du bekleidet bleiben kannst, empfehle ich, bequeme Kleidung zu tragen. Dies hilft zu entspannen und unterstützt meine Arbeit. Mit den Händen stelle ich einen Kontakt mit der Schädelbasis (Kopf = Kranium) und dem Kreuzbein (Sacrum) her. Ich ertaste an verschiedenen Stellen Störungen und gebe Impulse, damit sich Verhärtungen und Blockaden lösen.
Am Anfang wird eine Anamnese durchgeführt, vor allem bei der ersten Behandlung. Diese kann je nach Patient unterschiedlich lang ausfallen. Ältere Menschen mit langer Krankheitsgeschichte benötigen mehr Zeit, um bestimmte Krankheitssymptome (Kontraindikationen) auszuschließen.
Sobald klar ist, das behandelt werden kann und keine Kontraindikationen vorliegen, beginnt die tiefgreifende Körperarbeit über die Hände, um den Craniosacralen Rhythmus auszugleichen. Dies wirkt harmonisierend und es entsteht mehr Balance im Körper.
Weil Osteopathie die Zusammenhänge sieht…
Osteopathie ist eine Behandlungsform, die sich wunderbar mit anderen Heilmethoden und Tipps zum gesunden Lebensstil verbinden lässt. Neben Unfällen, Verletzungen und besonderen Belastungen, werden auch Ernährungs- und Lebensgewohnheiten oder psychische Stressfaktoren als Ursachen gesehen.
Das Gute daran ist, dass du deine Lebensweise gestalten kannst!
- Stress vermeiden
- ausgewogen Essen und Trinken
- Verdauung beobachten
- Bewusst Atmen
- Ruhepausen
- Zeit für dich nehmen
- Sport und Bewegung
Eins meiner Lieblingsthemen ist Yoga. Sicher war es kein Zufall, dass ich die Yogalehrer- Ausbildung in Mönchengladbach kurz nach der Fortbildung in Craniosacraler Therapie machte.
Warum Yoga und Osteopathie gut zusammenpassen
Yoga schafft durch den Atem eine Verbindung zwischen Körper und Geist. Durch das Ausführen bestimmter Atemtechniken, Körperübungen oder Meditation, werden unsere Selbstheilungskräfte aktiviert. Und dies findet sich ebenso in der Mentalität der Osteopathie wieder.
Yoga und Osteopathie funktionieren beide ganzheitlich. Es geht darum die Verbindung von Körper, Geist und Seele immer in einem Zusammenhang zu betrachten. Ein tiefes Verständnis des Menschen, wie der Körper funktioniert und was er braucht sind dabei genauso wesentliche Faktoren wie die Eigenverantwortlichkeit für die eigene Gesundheit.
In der Osteopathie wird ein gesunder und ausgewogener Wechsel zwischen Aktivität und Ruhe empfohlen. Im Yoga kann dies ebenfalls wunderbar umgesetzt werden. Durch das Zusammenspiel aus Bewegung, Atmung und Meditation wird der Geist zur Ruhe gebracht. Asanas sind die yogischen Körperhaltungen, die, die anatomisch korrekt ausgeführt, die beste Wirkung erzielen. Lass dich hier gerne von einem Yogalehrer oder einer Yogalehrerin anleiten. In Verbindung mit tiefer und bewusster Atmung schaffen Asanas mehr Entspannung und Balance. In der entstehenden Stille in der Yogapraxis, wird die eigene Selbstwahrnehmung verstärkt.
Probiere es aus! Wenn dein Geist zur Ruhe kommt, hast du ganz andere Chancen auf Erkenntnis und Verständnis deiner Selbst.