Hormonyoga

Mit Hormonyoga den Körper in Balance bringen

Das Leben ist von Höhen und Tiefen geprägt. Manchmal sind wir voller Energie und was wir anpacken, gelingt. Zu anderen Zeiten kommen wir an unsere Grenzen, werden von Stress oder Schwäche eingeholt.

Mit Yoga können wir Einfluss auf das Gleichgewicht unserer Hormone nehmen und finden Hilfe bei unerfülltem Kinderwunsch, den Wechseljahren und dem prämenstruellen Syndrom (PMS).

Balance schafft Gesundheit. Dies gilt auch in Bezug auf unsere Hormone. Wenn wir zu viel oder zu wenig eines bestimmten Hormons ausschütten, fühlen wir uns unwohl oder entwickeln Beschwerden. Yogaübungen, die speziell für das Hormonsystem entwickelt wurden, können geschwächte Hormondrüsen aktivieren.

 

Was ist Hormonyoga?

Yoga stammt aus Indien und wird dort wird seit Jahrhunderten genutzt, um die Aktivität der Hormondrüsen zu stimulieren. Wenn ich in diesem Blogartikel von Hormonyoga spreche, meine ich eine Übungsreihe, die die Brasilianerin Dinah Rodrigues entwickelte. Als sie selbst unter Beschwerden in den Wechseljahren litt, suchte sie nach einer sanften Form ihrem Körper zu helfen. Nach intensiver Suche und Forschung entwickelte sie Hormonyoga und konnte sich damit erfolgreich therapieren.

Dinah Rodrigues wurde am 13.5.1927 in Sao Paulo geboren und studierte Philosophie und Psychologie. Von Jugend an übte sie Gymnastik und hatte dies viele Jahre beibehalten, als sie Yoga für sich entdeckte. Sie war so begeistert, dass sie Yoga nicht nur regelmäßig praktizierte und unterrichtete, sondern auch die verschiedenen Yoga-Traditionen studierte.

Auf dieser Grundlage konnte sie das Hormonyoga entwickeln. Die Asanas (Körperhaltungen) und Pranayamas (Atemübungen) stammen aus dem Hatha Yoga und dem Kundalini Yoga, einer dynamischen und Energie spendenden Yogaform. Ergänzt hat Dinah Rodrigues diese mit tibetischen Energielenkungen.

Hormonyoga zielt auf die Aktivierung der Hormondrüsen, die für die weiblichen Hormone besonders wichtig sind. Die Abfolge der Übungen wirkt auf die Eierstöcke und auf die beiden, ihr übergeordneten Hormondrüsen, die Schilddrüse und die Hypophyse.

 

Welche Hormondrüsen werden aktiviert?

Es gibt im Yoga Übungen für den ganzen Körper und alle Hormondrüsen. Wenn wir von Hormonyoga sprechen, meinen wir in der Regel ein Yoga, das die Geschlechtsdrüsen und die übergeordneten Hormondrüsen Schilddrüse und Hypophyse stimuliert. Dies kann auf Männer oder auf Frauen abgestimmt sein. Allerdings gibt es weitaus mehr Kurse für Frauen.

Wechseljahre

Wie profitieren Frauen vom Hormonyoga?

Ein Mangel an den weiblichen Geschlechtshormonen (Östrogen und Progesteron) tritt häufig bei Frauen auf. Typisch ist ein Mangel in den Wechseljahren. 

⅔ der Frauen, die sich im Klimakterium befinden, leiden unter Symptomen. Ein Drittel der Frauen in den Wechseljahren hat schlimme Beschwerden, viele weitere haben leichte Symptome. Dies wird in der Schulmedizin mit der Gabe von Hormonen, vor allem Östrogen, behandelt. Allerdings geschieht dies in der Regel nur bei schweren Beschwerdebildern, da dies Nebenwirkungen haben kann. Eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos, das mit der Einnahme von Östrogen einhergehen kann, schreckt viele Frauen ab.

Aus diesem Grund erfreuen sich alternative Behandlungsformen wie Pflanzenheilkunde und Yoga immer größerer Beliebtheit. Viele Frauen sind froh, wenn sie sanfte und natürliche Möglichkeiten finden, ihre Hormondrüsen anzuregen.

 

Welchen Frauen hilft eine Erhöhung des Östrogens?

Neben den Wechseljahren leiden nicht wenige jüngere Frauen unter Hormonmangel. Dies betrifft zum Beispiel die Frauen, die in jedem Monat in den Tagen vor der Menstruation unter Symptomen (PMS / Prämenstruelles Syndrom) leiden.

Östrogenmangel ist außerdem eine Ursache von unerfülltem Kinderwunsch. Viele Erfahrungsberichte haben gezeigt, dass Hormonyoga Frauen bei der Familienplanung unterstützen kann.

Wenn wir gesund und ausgeglichen sind, kann uns unser Körper immer ins Gleichgewicht bringen. Er produziert Hormone, misst ihre Konzentration und kann die Ausschüttung derer, je nach Bedarf, bremsen oder verstärken.

Sind wir aber nicht in Balance, zeigen auch unsere Hormone oft eine Disbalance.

Durch gezielte Übungen im Hormonyoga kurbeln wir die Aktivität der geschwächten Hormondrüsen, wie Eierstöcke, Schilddrüse und Hypophyse, an. Wir nehmen nicht nur Einfluss auf das Östrogen, sondern auch das wichtige weibliche Hormon Progesteron und weitere Hormone.

Durch Achtsamkeit, Entspannung und die Konzentration auf das Fließen unserer Energie finden wir mehr in unsere Balance und Kraft.

Hormonyoga dient als sinnvolle Therapie vor allem bei folgenden Themen:

  • unerfüllter Kinderwunsch
  • Beschwerden der Wechseljahre
  • PMS (unten folgen weitere Infos zu PMS)

 

Wie oft solltest du Hormonyoga üben?

Wenn du Beschwerden hast, übe mehrmals die Woche. Um so schlimmer die Symptome, um so wichtiger ist es, regelmäßig Hormonyoga zu praktizieren.

Manche Frauen lassen sich von ihrem Arzt Hormone verschreiben, wenn sie unter Wechseljahresbeschwerden leiden. Dies ist erst einmal der einfachere Weg. Du kannst aber auch aktiv etwas für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden tun.

In beiden Fällen zeigt sich nur eine positive Wirkung, wenn es eine Regelmäßigkeit gibt. Hormonyoga muss nicht unbedingt täglich geübt werden, aber gerade zu Beginn mehrmals in der Woche. 

Nach ein paar Monaten kann es sein, dass sich deine Hormone gut reguliert haben und es reicht, wenn du dir jeden dritten Tag Zeit für deine Praxis nimmst.

Der Anfang einer neuen Routine ist bekanntlich schwer. Also kann es dennoch sinnvoll sein, lieber mit kleinen Schritten zu starten. Wenn du die positiven Effekte von Hormonyoga spürst, fällt es dir sicherlich leichter, dir mehr Zeit dafür frei zu schaufeln.

Folgende Punkte sind beim Hormonyoga zu beachten:

Übe NICHT:
  • vor dem Schlafengehen
  • während der Menstruation
  • während der Schwangerschaft und der Stillzeit
  • bei Brustkrebs
  • bei Hormongabe (IVF, ICSI) bei Kinderwunsch
  • nach Operationen im Bauchbereich

 

Übe regelmäßig:
  • tagsüber, am besten morgens
  • nimm dir am Anfang 30-60 Minuten Zeit (keine Sorge) – nutze die gewonnene Energie für dich und deinen Tag!
  • bei Kinderwunsch 
  • wenn du in der Zeit zwischen Eisprung und Regelblutung Beschwerden hast (PMS…)
  • bei Wechseljahresbeschwerden 

 

Welche Resultate kannst du beim Hormonyoga erzielen?

Wenn du regelmäßig übst, können PMS Symptome können abklingen, Beschwerden der Wechseljahre gemildert werden oder verschwinden und die Chance schwanger zu werden, kann steigen.

Wenn vor und drei Monate nach dem Beginn mit Hormonyoga der Hormonstatus bei einer/m Frauenarzt*in gemessen wurde, konnte nachgewiesen werden, dass die Ausschüttung der weiblichen Hormone um bis zu 200 % gesteigert werden konnte.

Techniken:

Ich habe oben beschrieben, dass Dinah Rodrigues nach langer Suche das Hormonyoga aus tibetischen Mediations- und Energietechniken und dem Hatha und Kundalini-Yoga zusammengefügt hat. Aus dem Kundalini-Yoga stammen die dynamisch ausgeführten Asanas (Körperhaltungen), die mit Bandhas und Atemübungen (Pranayama) kombiniert werden.

Besonders wichtig sind im Hormonyoga diese Pranayamas, die auch im Hatha Yoga bekannt sind:

  • Ujaii (befreiende Atmung)
  • Bhastrika (Blasebalg-Atmung)
  • Nadi ´Shodana bzw. Anuloma Viloma (Wechselatmung) 

Lass dir die Pranayamas von einem*r Yogalehrer*in zeigen, wenn du Yoga-Anfänger*in bist. Die Energielenkung begleitet die gesamte Hormonyoga-Übungsreihe. Einerseits wird Energie oder Licht mit der Atmung zu den Eierstöcken und anderen Hormondrüsen geschickt. Anderseits schließen die aktivierenden Yogahaltungen mit einer Entspannung ab, mit der die Energie bewusst fokussiert, gelenkt und im Körper verteilt wird.

Die Ruhephase ist ebenso wichtig für den Erfolg des Hormonyoga wie das Aufwärmen und die dynamischen Körperhaltungen. So befeuern wir die Aktivität der Hormondrüsen, die träge geworden sind. Zugleich pflegen wir mit Yoga den Boden für Gesundheit, nämlich die Erholung und das Auftanken mit Energie.

 

Hormon Yoga

Welche positiven Nebeneffekte hat Hormonyoga?

Zu den Übungen des Hormonyoga gehören Asanas und Pranayamas, die im Yoga nicht nur genutzt werden, um die Hormondrüsen anzuregen. Die dynamische Abfolge zusammen mit der tiefen Bauchatmung vitalisiert.

Haltungen wie seitliche Dehnungen, Drehbewegungen und Mobilisierungen in der Wirbelsäule lockern die Muskulatur und machen sie flexibler. Dies zusammen mit kräftigenden Asanas, wie zum Beispiel der Schulterbrücke können Rückenschmerzen lindern.

Die Körperaufrichtung ist im außen sichtbar und im Innern spürbar.

Die meditativen Techniken zur Energielenkung im Liegen beruhigen und entspannen, ähnlich wie durch andere Schlussentspannungen in Hatha Yoga Kursen.

 

Wann ist Hormonyoga nicht das Richtige für dich?

Hormonyoga ist super, wenn du wirklich Beschwerden hast, es ist aber nichts für dich, wenn du jung und gesund bist. In dem Fall könnte es deine Balance durcheinanderbringen. 

Da wir mit Hormonyoga die weiblichen Hormondrüsen aktivieren, mache bitte kein Hormonyoga, wenn du eh schon zu viel Östrogen produzierst oder hochdosiertes Östrogen zu dir nimmst.

 

Hat Stress Einfluss auf die Hormone?

Dauerstress ist ein Faktor, der Krankheiten auslösen und die Heilung hinauszögern kann. Stress verschlimmert die Symptome der Wechseljahre. 

Ständige Anspannung bringt den Hormonhaushalt durcheinander. Wenn du schon Yoga oder Meditation praktizierst, weißt du, wie gut sie Stress reduzieren können. Wenn wir regelmäßig praktizieren, können wir uns leichter entspannen und finden in unsere Mitte. 

Auf diese Weise schützen fast alle Yogastile vor der Entstehung von Disbalancen.

Wenn du erkannt hast, dass Stress ein großes Thema für dich ist, dann probier es doch gerne mal mit Yin Yoga, Hatha Yoga oder Meditation. Hier ein kleines Video zum Reinschnuppern.

Oder gönn dir öfter einmal Pausen, ein heißes Bad oder eine Massage.

Wenn du dir eine Einführung ins Hormonyoga wünschst, melde dich gerne bei mir!

 

Wie finde ich heraus, ob ich unter Hormonmangel leide?

Vielleicht findest du dich in den unten genannten Symptomen wieder, die auf einen Hormonmangel hinweisen können. Wenn du Klarheit haben möchtest, wende dich an den/die Frauenarzt/ärztin deines Vertrauens. Der Hormonspiegel kann im Blut gemessen werden. Es ist ratsam, die Hormone mehr als einmal testen zu lassen, weil die Werte schwanken können.

 

Einsatzgebiete des Hormonyoga

Unerfüllter Kinderwunsch 

Kinderwunsch

Fast jedes zehnte Paar in Deutschland ist ungewollt kinderlos. Wenn es nicht direkt mit der Schwangerschaft klappt, ist das ganz natürlich. Denn die Wahrscheinlichkeit beim ersten Versuch schwanger zu werden liegt bei 30 %. 

Die WHO spricht von unerfülltem Kinderwunsch, wenn ein Paar ein Jahr lang regelmäßig Geschlechtsverkehr hat – natürlich in den Tagen um den Eisprung herum und ohne Verhütung – und trotzdem keine Kinder bekommt.

Dies muss nicht bedenklich sein. Bei der Frau und dem Mann nimmt die Fruchtbarkeit ab 35 bzw. 40 Jahren ab und manchmal ist Geduld gefragt.

Lässt die Schwangerschaft aber lange auf sich warten, kann dies für das Paar belastend sein. Der unerfüllte Kinderwunsch kann Stress erzeugen. Manche Paare fühlen sich hilflos oder sind verzweifelt, weil sie sich so sehr ein Kind wünschen und nach einem Jahr oder länger nicht mehr wissen, was sie tun sollen. Männer stellen nicht selten ihre Männlichkeit in Frage und Frauen schämen sich, weil sie das Gefühl haben zu versagen. 

Manche Paare fühlen sich selbst so schlecht mit der Tatsache, dass sie ohne Nachwuchs sind, dass sie nicht mit anderen darüber sprechen. Dadurch fühlen sie sich mit dem Thema und der „Aufgabe“ allein gelassen.

Solange keine organischen Ursachen wie eine Unfruchtbarkeit vorliegen, die eine Schwangerschaft ausschließen, gibt es verschiedene Ansätze, wie die Chancen verbessert werden können. Hier gilt es heraus zu finden, wie der eigene individuelle Weg aussieht.

Es gibt einige Möglichkeiten, die den Vorteil bieten, dass sie so oder so gut für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sind.

Es ist zum Beispiel wichtig, genügend zu schlafen, mit dem Rauchen aufzuhören und nicht zu sehr von dem Idealgewicht abzuweichen. Sowohl Untergewicht als auch ein echtes Übergewicht (ich spreche nicht von der kleinen Speckfalte am Bauch!) verringern die Chance einer Schwangerschaft. Wir müssen uns nicht den Stress machen, dass wir ein Idealgewicht erreichen, aber unser persönliches Wohlfühlgewicht tut uns gut und erhöht die Chancen, dass sich der Kinderwunsch erfüllt.

Und natürlich hat Hormonyoga viele positive Effekte auf unsere Vitalität und unseren Körper, so wie ich oben bereits beschrieben habe.

 

Wechseljahre 

Die Wechseljahre bezeichnen den Übergang von der Lebensphase, in der Frauen Kinder bekommen können, hin zu der Lebensphase, in der keine Schwangerschaft mehr möglich ist. 

Dies kann mit 40 Jahren losgehen, meist aber einige Jahre später. Die letzte Blutung, die Menopause genannt wird, liegt im Schnitt bei 51 bis 52 Jahren. Dieser Übergang kann symptomlos sein und muss nicht mit Beschwerden verknüpft sein.

In anderen Kulturen werden die Wechseljahre von den Frauen positiver gesehen als in Deutschland. Wenn wir die Bewertung dieser Phase loslassen und uns dafür öffnen, dass die Veränderungen nicht nur Beschwerden bedeuten müssen, können wir uns vielleicht leichter auf die Phase einlassen.

Dennoch sind viele Symptome der Wechseljahre ernst zu nehmen. Wenn sich eine Frau ab Mitte 40 nicht mehr wie sie selbst fühlt und kaum noch schlafen kann, fällt es schwer, dieser Phase gelassen entgegenzusehen.

Jede Frau muss für sich selbst herausfinden, ob Yoga der richtige Weg ist, eine Behandlung mit hormonähnlichen, pflanzlichen Medikamenten, die Schulmedizin oder etwas anderes.

Hier einige typische Symptome der Wechseljahre:

  • Hitzewallungen
  • unregelmäßige Periode
  • Schlafstörungen
  • Trockenheit der Schleimhäute
  • Stimmungsschwankungen
  • Gewichtszunahme

 

PMS

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) tritt nach dem Eisprung und vor der Menstruation auf. Wenn du als Frau darunter leidest, kennst du vielleicht folgende Symptome:

  • Kopfschmerzen
  • Depressive oder gereizte Stimmung
  • Stimmungsschwankungen
  • Heißhunger
  • Spannungsgefühl in den Brüsten
  • Völlegefühl oder Verdauungsbeschwerden
  • Erschöpfung 
  • Schlafstörungen
  • Wassereinlagerungen

Ich selbst habe einige Jahre gebraucht, um zu bemerken, dass meine schlechte Laune an einigen Tagen des Monats prämenstruelle Symptome waren.

Nachdem ich meinen Zyklus besser verstanden und Hormonyoga gemacht hatte, war ich zufriedener. Die positive Folge war, dass es mir leichter fiel, wieder nett zu anderen zu sein, und dadurch fühlte ich mich auch viel wohler!

 

Abschließen möchte ich mit einem Zitat von Dinah Rodrigues:

„Hormon Yoga ist nicht magisch! Etwas Ausdauer und Durchhaltevermögen sind schon nötig.“

Mehr Infos über Dinah Rodrigues und ihre Bücher findest du auf ihrer Website.